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Kleine Futtermittelkunde

Zum besseren Verständnis der Aussagen von Futtermitteldeklarationen.

Etwas Grundwissen zum besseren Verständnis und Beurteilung der Kennzeichnung von Futtermitteln. Die gesetzlichen Mindestanforderungen beinhalten Angaben über Art des Futters, wichtigste Inhaltsstoffe, Zusammensetzung (in der Reihenfolge der Mengenanteile), Haltbarkeit, Hersteller/In-Verkehr-Bringer und Inhalt der jeweiligen Verpackungseinheit. Selbstverständlich besteht diese Kennzeichnungspflicht auch für nachträgliche Unterverpackungen.

 Beispiel:

Extrudiertes Schwimm - Alleinfutter für Zierfische aus hochwertigen Komponenten nach neuer Rezeptur hergestellt. Abgestimmt auf die besonderen Ernährungsansprüche von Koi unter europäischen Haltungsbedingungen. Mit ausgewogener Nähr- und Wirkstoffdichte für angemessen zügiges Wachstum und Ausbildung der gewünschten Körperform. Sehr gute Verdaulichkeit bei optimal hohem Energiegehalt und angepasste Wirkstoffzusätze machen dieses Futter zu einem erfolgreichen Haupt- und Wachstumsfutter. Enthält Zusätze zur Förderung der Pigmentierung. Fütterung mehrmals täglich ab einer Wassertemperatur von ca. 15/16°
Inhaltsstoffe:       Zusatzstoffe je kg:  
Rohprotein 42,00 %     Vitamin A 14000 IE
        Vitamin D3 1900 IE
Rohfett 10,00 %     Vitamin E 185 mg
Rohfaser 1,90 %     Vitamin C 135 mg
Feuchtigkeit 6,50 %     Kupfer(CuSO4) 4,00 mg
Calcium 1,40 %     Selen (Na2Se)  0,25 mg
Rohasche 8,00 %     Phosphor 1,10 %

Weiter zu deklarieren: Alle zugesetzten Spurenelemente  (auch wenn niemand damit etwas anfangen kann..)

Zusammensetzung:
Fischmehl, Sojaextraktionsschrot, Weizenmehl, Maismehl, Fischöl, Vitamin-Spurenelemente-Mineralstoffvormischung, Paprikaextrakte, Attraktionsstoffe, Spirulina.

Es folgt der Hersteller/Inverkehr-Bringer. Die Chargennummer für die Rückverfolgung, das Mindesthaltbarkeitsdatum und die Verpackungsgröße.

Die vorgeschriebene Deklaration gibt leider nur sehr wenig Hinweise zur Beurteilung der Qualität eines Futtermittels.

 

Rohprotein
Einer der wichtigsten Hauptnährstoffe - die Mengenangabe in der Deklaration lässt jedoch kaum eine Beurteilung der Qualität des Futtermittels zu - 
sie gibt lediglich den Gesamtgehalt aller stickstoffhaltigen Bestandteile in der Mischung an, sagt absolut nichts über die alleinwichtige Eiweißqualität aus.

Ausschließlich entscheidend dafür ist nur der für Koi verdauliche, verwertbare Eiweißanteil des Rohproteins.

Eiweißbausteine sind die Aminosäuren, die z.T. im Stoffwechsel der Tiere hergestellt werden können, z.T. jedoch über die Nahrung zugeführt werden müssen.

Der Anteil dieser sogenannten essentiellen (in unserem Fall für Koi essentiell) Aminosäuren bestimmt die Futterwirksamkeit (biologische Wertigkeit) des gesamten im Futter vorhandenen Eiweißes für das jeweils zu ernährende Lebewesen.

Hohe Rohproteingehalte (z.B. aus minderwertigeren Ersatzkomponenten) mit für Koi unausgewogenem Aminosäuremuster müssen vom Stoffwechsel – diesen dabei belastend – ab- und umgebaut werden. Soweit dies aufgrund der fehlenden Aminosäuren überhaupt möglich ist.  Erhöhte Ausscheidungen stickstoffhaltiger Verbindungen belasten unnötig das Teichwasser und den Filter. Wird jedoch teures, für Koi biologisch hochwertiges Eiweiß eingesetzt, kann dieses auch verwertet, d.h. in Körpersubstanz umgebaut werden, es wird weniger ausgeschieden.

Höchste Verwertbarkeit für Koi bieten Eiweiße aus Fischerzeugnissen, Fischnährtieren, bestimmten Algen und ausgesuchtem Milcheiweiß.

Es können auch in der Mischung enthaltene Eiweiße durch den Zusatz synthetischer Aminosäuren (z.B. Lysin und Methionin) komplettiert werden, mit dann erheblich erhöhter Verdaulichkeit der aufgewerteten Eiweißverbindungen.



Rohfett

Ein weiterer wichtiger Hauptnährstoff. Auch hier hat die übliche Angabe nur wenig Aussagekraft.
Sie schließt nähmlich alle in der Mischung enthaltenen Fette und Öle ein; auch die, die für Koi nur schwer oder gar nicht verdaulich, oder gar schädlich sind. In besonderem Maße gilt, den Koi eine ausgewogene, artgerechte Fettqualität zur Verfügung zu stellen. Hochverdaulich sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren aus Seetierölen und bestimmten Algen- und Pflanzenölen. Soweit diese nicht durch Bearbeiten zu stark verändert wurden.

Im Gegensatz zu leider immer noch hier und da verbreiteten, abgeschriebenen Meinungen sind für eine erfolgreiche Koiernährung maßvolle Fettgehalte, allerdings in hoher, artgerechter Qualität zu bevorzugen. Die Forderung nach z.T. unnatürlich hohen Fettgehalten haben ihren Ursprung in der kommerziellen Fischmast; sie haben mit einer ausgewogenen, angepassten Koiernährung nichts zu tun.

Rohfettanteile aus gehärteten Fetten sind nur bei höheren Wassertemperaturen ab etwa 16/18° Grad teilweise verdaulich. Fette von Landtieren und auch eine Reihe pflanzlicher Fette (z.B. Palmfett), die häufig als Nebenprodukt bei der Lebensmittelproduktion anfallen, sind überwiegend kaum noch geeignet.

Fettbausteine sind die Fettsäuren. Es gibt ebenfalls essentielle Formen, die unbedingt mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Der Organismus der Koi kann sie nicht selbst herstellen. Und wie bei den Eiweißbausteinen begrenzt ein etwaiger Untergehalt dieser Fettsäuren die Verwertbarkeit des gesamten Fettanteils in der Mischung nach unten.

Ausreichende Zufuhr geeigneter Fettsäuren hat eine ganz besondere Bedeutung bei bevorstehenden winterlichen Fastenperioden. Sie ist nicht nur wichtig zu deren schadlosen Überstehen, sondern für die Fähigkeit des Organismus der Koi, im Frühjahr schnell und ausreichend lebensnotwendige Energie zu mobilisieren. Die geeigneten Fettsäuren – ein- bis mehrfach ungesättigte – sind alle empfindlich gegen Erhitzen im industriellen Verarbeitungsprozess, und werden am besten durch Zugabe von kaltgepresstem Fischöl ergänzt. Zumindest vor und nach der Überwinterung. Für die vorgenannten Anforderungen kann der Fettgehalt einer Mischung moderat erhöht werden, am besten durch nachträgliche Beimengung kaltgepresster Fischöle.

 

Rohfaser

Ganz wichtiges Bewertungskriterium für die Verdaulichkeit der Gesamtration. Je höher der Rohfasergehalt, desto geringer ist die Verdaulichkeit aller anderen Nährstoffe. Hohe Rohfasergehalte weisen oft auf die Verwendung verbilligender, nicht vollwertiger Ersatzkomponenten hin. Ein gewisser Rohfaseranteil ist jedoch zur ausreichenden Verweildauer des Nahrungsbreies im Darm und zur Verteilung der Nährstoffe erwünscht.

 

Feuchtigkeit
Die Grenze für die ausreichende Lagerfähigkeit eines Futters liegt bei etwa 8 - 9% Wassergehalt. Niedrigere Wassergehalte bedeuten nicht nur verbesserte Lagerfähigkeit, sondern folgerichtig eine höhere Nährstoffdichte bei Verringerung des Volumengewichtes.

                                                                                                                                

Rohasche
Gibt einen Hinweis auf den Gehalt anorganischer Bestandteile eines Futters. Für die Ermittlung wird eine Probe im Labor verbrannt, alle organischen Bestandteile verglühen; es verbleibt der anorganische Rest (Asche).
Hierin enthalten sind nun nicht nur alle Mineralien, sondern auch evtl. vorhandene nicht brennbare Beimengungen, z.B. Schmutz bzw. Sand.

Wissenswert ist vielleicht, dass Koi in der Lage sind, viele Mineralstoffe aus dem Wasser aufzunehmen. Trotzdem sollte ein gutes Futter Zulagen an hochwertigen, leicht aufnehmbaren Mineralstoffen enthalten. Als Ausgleich für den oft nur geringen Gehalt in unseren gefilterten Teichanlagen mit häufig nur wenig Frischwasserzufuhr. Diesem Punkt wird häufig zu wenig Bedeutung beigemessen. Zur Info: Die höchste Resorptionsquote von z.B. Ca hat natürlches Muschelmehl.  Monocalziumphosphat ist ein Phosphorträger (auch Ca) sehr hoher Qualtät. Für Fische fast unverdaulich (aber billig!) ist Dicalziumphosphat in der Mischung.
Nur noch angemerkt - der meiste des in den Getreideanteilen enthaltene Phosphor ist sogenannter Phytinphosphor, so gut wie unverwertbar.
Die Angabe des P Gehaltes in der Futteranalyse ist daher nur bedingt aussagekräftig.

 

Kohlehydrate
Sind nicht deklarationspflichtig. Kohlehydrate sind in gewissen Grenzen in nicht zu rohfaserhaltigen Mischungen recht gut verdaulich; Voraussetzung dafür ist ein Voraufschluss durch einen Extrusions- oder Fermentationsprozeß. Die Zufuhr von zu viel Kohlehydraten (z.B. im Brot oder nichtextrudiertem Futter mit hohen Getreideanteilen) können bei Koi unerwünschten Fettansatz in Leber und Bauchraum fördern und wasserbelastende Ausscheidungen erhöhen. Nach neuesten Erkenntnissen werden die in modernen Koifuttern durch die Extrusion und z.T. zusätzliche Fermentation die Stärkeanteile soweit aufgeschlossen, dass sie hochverdaulich sind - bei niedrigeren Wassertemperaturen die notwendige Energie sogar leichter und scneller zur Verfügung stellen als viele Fette!

 

Zusatzstoffe
Werden über den sogenannten Praemix, bestehend aus Mineralstoffen, Spurenelementen, Vitaminen und diversen Stoffen mit Sonderwirkungen dem Komponentengemisch zugegeben.

Nicht alle zugesetzten Stoffe müssen deklariert werden.  Ein gutes Koifutter sollte auch genügende Zulagen an Vitamin C haben, dies gilt in hohem Maße für Hochleistungsfutter und die Jungfischernährung.

Die zugesetzten Wirkstoffe sind überwiegend synthetischen Ursprungs und fast immer stabilisiert (gegen Zerfall geschützt). Vitaminzusätze werden oft über den Bedarf hinaus dosiert, um einen gewissen Schwund während der Lagerzeit des Futters auszugleichen. Manchmal aber auch aus rein optischen/marketing Gründen.

Gesunde Koi

Bei richtiger Lagerung sorgfältig hergestellter Futter mit stabilisierten Vitaminzusätzen kann davon ausgegangen werden, dass über etwa 12 Monate Lagerdauer hinaus ab dem Herstellungstag noch bedarfsgerechte Vitamingehalte vorhanden sind.

Eine zunehmend hohe Bedeutung haben bei den heutigen intensiven Haltungsformen mit z.T. sehr hochgezüchteten, empfindlicheren Fischen Futterzusätze zur Unterstützung des Immunsystems. Wirklich hochwertige Koifutter enthalten mehrere verschieden wirkende Immunstimulantien. Dazu gehören geeignete Pflanzen-, Hefe und Algenextrakte, sowie probiotisch wirkende Kulturen.

 

Was sind pro- und prebiotische Kulturen?

Vereinfacht ausgedrückt sind Probiotika bestimmte lebende Kulturen (u.a. Milchsäurebakterien), die die Gesamtheit der im Verdauungstrakt immer vorhandenen Bakterien positiv beeinflussen, sie bei der Verdauungsarbeit unterstützen. Die Qualität der Verdauung hat entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit aller Lebewesen. Voraussetzung für die gewünschte Wirkung ist eine unverdaute Passage der zugesetzten Kulturen durch Magen und Dünndarm (soweit vorhanden) bis zu den Orten der endgültigen Verdauungsprozesse in den Enddärmen. Prebiotika sind bestimmte Nahrungsstoffe und natürliche Substanzen (z.B. Ballaststoff- und Stärkeverbindungen, sowie Pflanzenextrakte aus z.B. Knoblauch und Zichorie) die das Wachstum und die Vermehrung der probiotischen Kulturen in den Darmabschnitten der Verdauung fördern.

Die gesundheitsfördernden Eigenschaften der probiotischen Kulturen für alle Lebewesen - noch gefördert in Verbindung mit Prebiotika - sind bereits seit längerer Zeit bekannt und erforscht.

In hochwertigen Koi-Futtermischungen nehmen Pro- und Präbiotika einen festen Platz ein. Ein weiteres der vielen Unterscheidungsmerkmale zu den leider manchmal immer noch eingesetzten Billig-Mastfuttern aus der Teichwirtschaft.

 

Zusammensetzung
Angabe zu den verwendeten Futterkomponenten in der Reihenfolge der Mengenanteile.
Vielleicht die wichtigste noch verbliebende Möglichkeit zur ungefähren Beurteilung der Futterqualität im Zusammenhang mit den deklarierten Inhaltsstoffen. Eiweiße und Fette sollten überwiegend aus Meerestieren stammen. Auch sehr gut geeignet sind Spirulinaalgen und Hefen. Ein Weniger der Hauptnährstoffe aus geeigneten Komponenten ist wesentlich besser als ein Viel aus ungeeigneten. Stärketräger sollten nicht zu hoch eingesetzt sein. Noch am höchsten verdaulich sind rohfaserarme Getreidesorten wie Weizen und - in Grenzen - Mais. Zur Verbesserung der Stärkeverwertung unbedingt aufgeschlossen (extrudiert/gekocht) bzw. fermentiert. Weniger geeignet sind alle sogen. Substitute, d.h. Rückstände aus für die menschliche Ernährung verarbeiteten Rohstoffe. Diesen Nachprodukten wurden die wertvollsten Stoffe entzogen, sie dienen ausschließlich zur Verbilligung von Futtermischungen. Dazu werden rein rechnerisch vorhandene Nährstoffe in die Deklaration einbezogen, die aufgrund der hohen Rohfasergehalte für Koi kaum noch verdaulich sind. (Z.B. Expeller, Extraktionsschrote, Nachmehle, Kleien etc.). Eine Reihe von zur Verbilligung verwendeten Rohstoffen sind zumindest bedenklich für qualitativ hochwertige Koifutter. (Z.B. Raps, Hülsenfrüchte, Blut-/Tier-/Federmehle, auch Billig-Fischmehle mit hohen Grätenanteilen). Derartige Mischungen werden dann mit hohen Mengen Fett versetzt, um die - auf dem Papier - rechnerisch verfügbare Energie in die erforderliche Norm zu bringen. Für die Ernährung wertvoller Koibestände sind diese verbilligten Futter nicht zu empfehlen.

Es können dann noch weitere, freiwillige Angaben zur Bewertung des jeweiligen Futters gemacht werden, z.B. Zugabe von Wirkstoffen, Immunstimulantien, Stoffen zur Aminosäurenaufwertung (z.B. Betain), Farbverstärkern usw.

Dazu noch der Hinweis, dass alle Angaben zur Gesundheitsförderung eines Futtermittels nachweispflichtig sind.

 

Haltbarkeitsdatum
Eine Futtermischung ist ein Naturprodukt und nicht unbegrenzt haltbar. Nicht nur z.B. Vitamine unterliegen ständig einem gewissen Schwund. Jede organische Substanz altert und zerfällt mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Über die Dauer der Haltbarkeit entscheiden sachgerechte Herstellung und Lagerung eines Futtermittels. Hauptfeinde sind UV Strahlen, Sauerstoff, Wärme und Feuchtigkeit.

Durch verschiedene Zusätze bei der Futterherstellung wird vorzeitige Oxydation verhindert. Verringerung des Feuchtigkeitsgehaltes der Mischung und die Bearbeitung im Extruder reduzieren den Keimgehalt. Anschließend kommt dann richtiger Verpackung und Lagerung des Futters zunehmende Bedeutung zu.

Nach dem Absacken des losen Futters aus dem Silo des Herstellers wird das Haltbarkeitsdatum aufgestempelt. Und auch ein Rückstellmuster für etwaige spätere Kontrollen gefertigt und aufbewahrt.

Wir empfehlen, Futtermittel sachgerecht aufzubewahren, sie innerhalb des angegebenen Zeitraumes zu verbrauchen und beim Einkauf auf Angabe des Haltbarkeitsdatums zu bestehen!

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